Die Schmerzklinik des Helios Universitätsklinikums Wuppertal feierte Eröffnung am 1. Mai 2018. Damals hielt Joe Bausch, der bekannte Darsteller des Rechtsmediziners im Kölner „Tatort“ und im wahren Leben Gefängnisarzt, die Eröffnungsrede und sprach von seinen eigenen Erfahrungen mit der Krankenversorgung „im Knast“.
In den darauffolgenden fünf Jahren hat sich die Schmerzklinik des Universitätsklinikums Wuppertal am Standort Bergisch Land in Ronsdorf zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen mit chronischen Schmerzen in Deutschland entwickelt; seitdem ist das Team „stark gegen Schmerz“.
Laut Schätzungen leiden in Deutschland mindestens 16 Millionen Menschen unter Schmerzen als Gesundheitsproblem, wovon zwei Millionen schwere chronische Schmerzen haben, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Die Schmerzklinik des Universitätsklinikums Wuppertal ist heute eine der bundesweit anerkannten Anlaufstellen für diese Patientinnen und Patienten. Unter der Leitung des Chefarztes Dr. med. Dipl. oek. med. Thomas H. Cegla bietet das interdisziplinär und berufsgruppenübergreifende Team die individualisierte Schmerzmedizin mit ihren vielfältigen Behandlungsoptionen.
„Es ist schön zu sehen, wie weit sich die Schmerzklinik auf so vielen verschiedenen Ebenen positiv entwickelt hat,“ freut sich Cegla, und erklärt: „Eine individualisierte Schmerzmedizin zielt darauf ab, die Behandlung auf die jeweils individuellen Bedürfnisse und Symptome jedes einzelnen Patienten zusammenzustellen. Dies bedeutet, dass bei der Therapie unterschiedliche Faktoren wie beispielsweise der Schweregrad des Schmerzes, seine Ursachen, die individuellen Vorerkrankungen sowie die persönlichen Lebensumstände des Patienten oder der Patientin berücksichtigt werden. Durch diese Herangehensweise können Behandlungen besser auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt werden,“.
In diesen fünf Jahren behandelte Dr. Cegla mit seinem Team weit über 2.500 Patient:innen, wodurch die Schmerzklinik zur größten Helios Schmerzklinik Deutschlands geworden ist. „Bei uns arbeiten Psychiater, Neurologen, Psychologen, Anästhesisten, Pain Nurses, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten eng miteinander zusammen. Der ständige interdisziplinäre Austausch führt dazu, dass wir verschiedenste Therapien anbieten können. Diese reichen von der naturheilkundlichen Schmerzmedizin bis hin zu invasiven Verfahren. Dabei hinaus arbeiten wir auch eng mit den Kliniken für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie im Rahmen des sogenannten Spine Boards zusammen, das ist eine regelmäßige Konferenz, in der besonders schwere Fälle von Rückenschmerzen von allen Expert:innen gemeinsam angeschaut und diskutiert werden. Beim Thema Vulvodynie, einer weiblichen Hauterkrankung, die sehr belastend sein kann, kooperieren wir mit dem Deutschen Zentrum für Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe, des Weiteren bestehen Kooperationen auch mit der Bergischen Universität und ihren Lehrstühlen für klinische Psychologie und Sportmedizin in Bezug auf verschiedene andere Schmerz-Erkrankungen,“ erklärt der Schmerztherapeut.
Zudem gibt es weitere Themenfelder, in die sich Dr. Thomas Cegla und sein Team einbringen. Neben der Versorgung der Patienten stehen die Lehre und Forschung im Fokus der Schmerzklinik. So werden regelmäßig Fortbildungsangebote für Patienten und Angehörige angeboten und auch die medizinische Lehre für Studierende der Universität Witten-Herdecke gehört mit zum Spektrum der Schmerzklinik. Die Forschung der Klinik wird durch regelmäßige Veröffentlichungen und Kongressvorträge bundesweit publiziert. Auch bietet Dr. Cegla regelmäßig offene interdisziplinäre Schmerzkonferenzen an, bei denen Ärzte ihre Patienten vorstellen und gemeinsam diagnostische und therapeutische Maßnahmen diskutieren können. Regelmäßig finden wissenschaftliche Veranstaltungen für Fachpublikum statt.
Für Dr. Cegla hört die Entwicklung seiner Klinik damit längst nicht auf. „Das Jubiläum ist ein schöner Meilenstein, doch wir wollen noch mehr!“. So ist es ein wichtiges Ziel, die Schmerzvermeidung und -prävention stärker voranzubringen und neue Versorgungskonzepte für Schmerzkranke in ganz Deutschland zu entwickeln, um so noch besser auf die Bedürfnisse der Patient:innen eingehen zu können.
Was sind eigentlich chronische Schmerzen?
Allgemein definiert man so Schmerzen, die länger als drei Monate andauern. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die meist durch eine Verletzung oder Erkrankung ausgelöst werden und nach einiger Zeit wieder verschwinden, können chronische Schmerzen auch ohne eine erkennbare Ursache auftreten.
Chronische Schmerzen können sich auf verschiedene Weise äußern, je nachdem, wo im Körper sie auftreten. Mögliche Anzeichen können sein:
- Kontinuierlicher oder immer wiederkehrender Schmerz, der länger als drei Monate anhält
- Schmerz, der nicht auf Schmerzmedikamente oder andere Behandlungen anspricht
- Einschränkung der Beweglichkeit und Aktivitäten im täglichen Leben aufgrund des Schmerzes
- Stimmungsschwankungen oder Depressionen als Folge des Schmerzes
- Schlafstörungen oder Müdigkeit aufgrund des Schmerzes
- Verspannungen, Verkrampfungen oder Muskelsteifigkeit im betroffenen Gebiet
Quelle: Helios Universitätsklinikum Wuppertal
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